Wie oft muss man Muscheln füttern?

  • Ich hatte mal eine Muschel. Sie hat ca 6monate geschaft. Ich habe sie aber auch speziel mit Futterrohr gefüttert aber scheint dennoch nicht gereicht zu haben. Aus heutiger sicht würde ich jedem abraten da du Strömung brauchst welche wieder "schädlich" für Garnelen wäre. Bei Fächergarnelen wäre das wieder etwas anderes. Zudem werden Kuscheln durch viele Garneleb gestresst.

  • Ach und bitte jetzt meine aussage nicht Falsch verstehen. muscheln sind auch lebewesen. Man sollte sich VOR kauf gedanken über haltung und Pflege machen und nicht ach die sehen aber schön aus

  • Moin,


    ich bin zwar neu hier, aber da widerspreche ich mal.
    Muscheln lassen sich durchaus im Aquarium pflegen. Allerding ist es bei Körbchenmuscheln schwierig. Das liegt nicht daran das es Muscheln sind, sondern daran das es 450 verschiedene Körbchenmuscheln gibt. Sie gehört zu den invasiven Arten die sich schnell verbreiten können. Sie kommen in klaren, sauerstoffreichem Wasser genau so vor wie im trüben Wasser der Elbe. Selbst im Brackwasser sind sie zu finden. Um Körbchenmuscheln im Aquarium zu pflegen MUSS man wissen aus welchem Wasser sie kommen. Eine Muschel aus der trüben Elbe wird im Aquarium nicht überleben. Brackwasser gewohnte Tiere brauchen Brackwasser! Da sich das kaum nachvollziehen lässt aus welchem Habitat die hier verkauften Muscheln kommen haben Körbchenmuscheln im Aquarium kaum eine Überlebenschangse!


    Grundsätzlich können Muscheln im Aquarium gehalten werden. Auf Grund ihres geringen Bewegungsdranges sind sie sogar gut für den begrenzten Platz im Aquarium geeignet.
    Aber Muscheln haben Ansprüche:


    Als erstes muss sich der Aquarianer der Muscheln halten will vom bei Aquarianern "geheiligten" Wasserwechsel verabschieden! Leitungswasser ist nicht muscheltauglich! (genau genommen ist jeder Wasserwechsel eine Bankrotterklärung an das Filtersystem!)


    Dann muss das Filtersystem angepasst werden. Die meisten Filter haben eine hohe Förderleistung und eine gute mechanische Klärung. Biologisch sind sie meist wirkungslos. Die gute mechanische Klärung der Filter entfernt die Schwebstoffe aus dem Wasser und nimmt der Muschel damit die Nahrung. Ein Hamburger Mattenfilter mit grobem Schaumstoff und per Luftheber betrieben bietet sich für Muscheln an. Er hat, wenn man ihn in ruhe lässt und keine Wasserwechsel macht, eine gute Biologische Wirkung, aber keine mechanische Klärung. Die Schwebstoffe die die Muschel als Nahrung braucht bleiben im Wasser! Der Luftheber sorgt für ausrechend Sauerstoff im Wasser.


    Außenfilter mit hoher Förderleistung und mechanischer Klärung per Flies sind für Muscheln NICHT geeignet!!!


    Dann ist natürlich zufüttern angesagt. Im Sommer bietet es sich an Maurerkübel in den Garten zu stellen und dort Wasserblüte zu züchten. Diese kann dann immer wieder in Aquarium gegeben werden. Dann kann Fischfutter, getrocknete Drapinen Krebsfutter und Trockenhefe mit dem Mörser zu feinstem Staub zerrieben werden. Diesen Staub in ein Marmeladenglas das halb mit Wasser gefüllt ist geben, kräftig schütteln und rein ins Aquarium. Sicher, das Wasser ist dann trübe, aber die Muschel lebt!


    Eine ausreichende Strömung darf natürlich auch nicht fehlen. Umwälzpumpe!!


    Als Fischbesatz eignen sich übrigen Dornaugen sehr gut. Sie wühlen nachts den Bodengrund durch wund wirbeln so Futter für die Muscheln auf.

  • Einige Infos über Muscheln.


    Leider werden Muscheln im großen Stiel zu tausenden verkauft um dann jämmerlich in den Aquarien zu verhungern. Der einzige Grund warum die Muschel bei den meisten Aquarianern ca. 6 Monate durchhalten ist der, das Muscheln sehr
    langsam verhungern!
    Auch falsche Informationen der Verkäufer, die dem Käufer falsche Hoffnungen machen, tragen zu dem tausendfachen Elend der Muschel bei.


    Das meiste Schindluder wird bei Körbchenmuscheln betrieben. Davon gibt es 450 verschiedene. Vom Sauerstoffreichen, klarem und kalten Wasser über trübes, sauerstoffarmes und warmes Wasser bis hin zu Brackwasser und das in allen möglichen Kombinationen, ist bei den Körbchenmuscheln alles als Lebensraum zu finden. Um diese Muscheln im Aquarium zu pflegen MUSS man ihnen genau die Bedingungen bieten die sie in ihrem natürlichen Habitat haben. Aber kein Großhändler oder Verkäufer kennt diese um sie dem kaufenden Aquarianer zu benennen. So besteht das Schicksal der Muscheln darin zu verhungern.


    Wer Muschel halten will sollte sich auf Arten beschränken bei denen sich genau herausfinden lässt unter welchen Bedingungen sie in der Natur leben. Dazu sollt man sich nicht auf das verlassen was Händler angeben. Sinnvoller ist es in Büchern
    über Biologie nachzulesen.


    Zu Muscheln im allgemeinen:


    Raumbedarf


    Bei vielen Verkäufern ist zu lesen das in einem 20 Liter fassenden Becken gut 5 Muscheln gehalten werden können. Diese Aussage ist falsch! Muscheln brauchen zwar nicht viel Platz um sich zu bewegen, aber als Filtrieren die am Tag einige Hundert Liter Wasser filtern können benötigen sie eine entsprechende Wassermenge. Das ist für die Nahrungsfindung entscheidend! 5 Muscheln haben die 20 Liter in einigen Minuten durchgefiltert und dem Wasser die Nahrung entnommen. Dann beginnen sie zu hungern! Zudem kann es in einem solchen Becken schnell zu Sauerstoffmangel kommen.


    Fütterung / Nahrung


    Die meisten Händler weisen zumindest darauf hin das Muscheln nur überleben wenn zu gefüttert wird. Das ist schon mal positiv. Doch oft ist zu lesen „etwas von Produkt xxx an die Scheibe drücken reicht“. Das reicht bei weiten nicht. Muscheln benötigen einiges an Nahrung was zur Folge hat, das das Wasser in einem Muschelaquarium immer eine gewisse Trübung hat. Um einen Eindruck davon zu vermitteln habe ich mal die Taschenlampe ins nächtlich unbeleuchtete Muschelbecken gehalten, bevor gefüttert wurde. Das Bild (Aquarium273) ist am Ende des Beitrages zu sehen und dürfte eindeutig sein. Dauernde Trübung ist ein MUSS!! Mit diesen „Taschenlampentest“ lässt sich die Trübung gut feststellen. Ich persönlich sehe mir das Wasser der Muschelbecken regelmäßig unter dem Mikroskop an um zu sehen was an Algen, Einzellern und sonstigem im Wasser ist. Finde ich auch nur einmal einen Tropfen (wörtlich genommen) unterm Mikroskop in dem keine Algen und Einzeller zu finden sind, ist das Wasser zu sauber. Am Ende dieses Beitrags sind Bilder zu sehen die Zeigen wie bei mir die Muscheln gefüttert werden. Ein Bild (Aquarium274) zeigt wie das Futter, eine Mischung aus Trockenhefe, Garnelentabs auf Pflanzenbasis, Futterkringel für Krebse, getrocknete Wasserflöhen ins Becken einfließt. Das Futter wurde in einem Keramik Mörser fein zermahlen und im Wasser aufgelöst. Ein weiteres Bild (Aquarium275) zeigt die Trübung die dann im Wasser ist. In dem Becken befinden sich 3 Pilsbryconcha exilis und 2 Cristaria tenuis, also 5 Muscheln. Diese 5 Muscheln haben in spätestens acht Stunden das Wasser wieder geklärt. Und ich spreche hier von einem 300 Liter Becken. Daraus lassen sich 2 Dinge
    ableiten. 5 Muscheln in einem 20 Liter Becken ist ein absolutes nogo! Und zur Fütterung etwas Plumpudding an die Scheibe reicht bei weitem nicht. Dann ist da noch ein Bild (Aquarium276) welches das zermahlene Futter im Mörser zeigt. Zum Vergleich der Menge liegt ein Euro daneben. Das ist die Menge für EINE Fütterung. Futter gibt es Morgens und Abends.


    Die Aussage das Muscheln nur gefüttert werden müssen wenn sie aus dem Boden kommen und sich öffnen ist falsch. Dazu sehen wir uns mal die Verhaltensweisen genauer an.



    Verhalten der Muschel


    Wenn Muscheln ins Aquarium gesetzt werden wandern sie einige Zeit umher und graben sich dann an einer Stelle fast vollständig ein. Diese Wanderung hat nur einen Zweck, einen geeigneten Futterplatz zu suchen. Wenn Muscheln diesen gefunden
    haben bleiben sie dort. Sie wandern als Filtrierer nicht permanent und gezielt dem Futter nach. Sollte jemand Muscheln im Aquarium haben die permanent durch das Becken wandern, kann der Pfleger der Muschel sicher sein das diese Hungern!


    Die, oft gelesene, Aussage das die Muscheln wenn sie geschlossen sind und / oder sich völlig eingegraben haben satt sind und nicht gefütterte werden müssen, ist nur bei einigen wenigen Arten korrekt. Das völlige schließen der Muschel ist ein Schutzmechanismus der in Aktion tritt wenn die Muschel sich bedroht fühlt. Das können entweder äußere, mechanische Einflüsse (Fische) sein, oder Umweltbedingungen (Wasserchemie) sein. Sind die Muscheln im Becken meist geschlossen dann sollte der Pfleger sich Gedanken um die Mitbewohner der Muschel im Aquarium machen oder die Wasserchemie prüfen. Zu häufige Störungen der Muscheln durch knabbernde Fische führen zu einem dauerhaften schließen der Muschel und zu deren Hungertod. Auch wenn die Muschel sich auf Grund schlechter Wasserchemie geschlossen hält, verhungert sie. Gesunde Muscheln die sich wohl fühlen filtern 24 Stunden am Tag das Wasser und sind nur selten geschlossen! Die Aussage das Muscheln satt sind wenn sie Geschlossen sind, stimmt nicht. Die fühlen sich dann nicht wohl!



    Filterung


    Was die Filterung betrifft kann ich nur das wiederholen was ich hier schon geschrieben habe.


    Als erstes muss sich der Aquarianer der Muscheln halten will vom Wasserwechsel verabschieden und trübes Wasser akzeptieren! Wer das nicht will sollte keine Muschel halten. Leitungswasser ist nicht muscheltauglich! (Später mehr dazu.)


    Dann muss das Filtersystem angepasst werden. Die meisten Filter haben eine hohe Förderleistung und eine gute mechanische Klärung. Biologisch sind sie überwiegend wirkungslos. Die gute mechanische Klärung der Filter entfernt die Schwebstoffe aus dem Wasser und nimmt der Muschel damit die Nahrung. Ein Hamburger Mattenfilter mit grobem Schaumstoff und per Luftheber betrieben bietet sich für Muscheln an. Er hat, wenn man ihn in ruhe lässt und keine Wasserwechsel macht, eine gute Biologische Wirkung, aber keine mechanische Klärung. Die Schwebstoffe die die Muschel als Nahrung braucht bleiben im Wasser! Der Luftheber sorgt für ausreichend Sauerstoff im Wasser. Die benötigte Strömung im Becken wird durch eine Umwälzpumpe sicher gestellt.


    Außenfilter mit hoher Förderleistung und mechanischer Klärung per Vlies sind für Muscheln NICHT geeignet!!!


    Da der Beitrag zu Lang wird, über 10.000 Zeichen, folgt die Fortsetzung in einem weitern Beitrag

  • Einrichtung das Beckens


    Was die Einrichtung des Beckens betrifft sind Muscheln einfach zu handhaben. Sie bevorzugen feinen Kies als Bodengrund in den sich sich eingraben können. Die Körnung 1-3 mm ist bestens geeignet. Gröbere Körnungen sollten vermieden werden. Der Bodengrund muss so dick sein das die Muschel sich der Länge nach aufrecht stehend darin eingraben kann. Kann die Muschel also 10 cm lang werden muss der Grund mindestens 10 cm dick sein. Schnell wachsende Pflanzen müssen im Becken sein um das Nitrat abzubauen, das der Filter durch Umwandlung von Ammoniak und Nitrit produziert. Diese dürfen sie Strömung im Aquarium nicht behindern. Die Strömung sollte am Grund ca. 2 - 5 cm die Sekunde betragen. Je nach Wärmebedürfnis der Muschel ist eine Heizung nötig.


    Wasser für die Muschel


    Das Aquarium sollte keineswegs mit Leitungswasser befüllt werden. Wasser ist ein Lebensmittel und unterliegt strengen Kontrollen die darauf ausgelegt sind, das das Wasser möglichst frei von Keinem und Bakterien ist. Das Wasser ist also biologisch tot. Die Muschel benötigt aber biologisch lebendiges Wasser. Bei Bedarf wird das Leitungswasser auch gechlort. Chlor ist für die Muschel schon in geringen Mengen die im Wasser sind tödlich. Das liegt daran das Muscheln große Mengen Wasser filtern und so auch bei nur geringen Mengen Chlor im Wasser mit viel Chlor in Berührung kommen. Auch Schwermetalle können im Wasser sein. Kupfer zum Beispiel. Da reicht es schon wenn mal eine Wasserleitung im Haus ausgetauscht wurde. Schwermetalle sind ebenfalls tödlich für Muscheln.


    Das beste Wasser zur Befüllung eines Muschelbeckens ist Regenwasser das in einem neuen Maurer Bottich aufgefangen wurde. Das Regenwasser aus der Dachrinne ist nur geeignet wen diese NICHT aus Kupfer Zink oder sonst einem Metall ist. Diese
    Schwermetalle befinden sich sonst im Regenwasser. Wer jemanden kennt der einen Gartenteich hat sollte dort mal anfragen ob der diesen das Wasser für sein Aquarium entnehmen kann.


    Mitbewohner für die Muschel


    Auf jeden Fall sollten Turmdeckelschnecken mit im Muschelbecken sein. Diese kümmern sich um das Futter das nicht von der Muschel aus dem Wasser gefiltert wird und zu Boden sinkt. Auch Garnelen passen ins Muschelbecken. Dann sind
    Fische die den Boden durchwühlen und Mulm aufwirbeln, die Muschel selber aber in Ruhe lassen, sinnvoll. Fische die Ständig an der Muschel „picken und knabbern“ sind ungeeignet.


    Immer wieder ist in den „Produktbeschreibungen“ zur Muschel zu lesen: „Der ideale Biofilter für ihr Aquarium. Er sorgt für Glas klares Wasser“.


    Leider ist nicht erwähnt das die Muscheln in eben jenem Glas klaren Wasser verhungern.


    Ich will hier niemandem zu nahe treten. Mir geht es darum dem Interessenten der sich Muscheln anschaffen will auf die Besonderheiten der Muschelhaltung aufmerksam zu machen. Ich finde es recht verantwortungslos das Muscheln munter verkauft werden um dann in den Aquarien elend zu verhungern. Muschelhaltung ist möglich und auf Grund des geringen Bewegungsdranges der Muschel auch besser als Krebse die sich viel bewegen in einem Aquarium zu halten, aber Muschelpflege ist anspruchsvoll. Muschel rein ins Aquarium und gut ist – das reich bei weitem nicht.

  • Hallo,


    1. danke für die Muschel "Expedition". Eine Frage hätte ich zu der Miesmuschel, welcher Salzgehalt ist optimal? Man liest, dass sie in der Lage sind zwischen 5-35 ppt zu existieren, also wären 20ppt optimal, d.h. 20g/L?


    2. Für die Matte mit dem Lufheber, gibt es da auch Komplettlösungen, wie z.B.diese? Die Schaumstoffpatrone könnte man durch die Hamburger Matte ersetzen


    3. Mal was völlig anderes, immer wider stehe ich vor dem Regal eines sehr bekannten Discounters, bei dem Miesmuscheln verkauft werden, die sind luftdicht (oder sogar vakuum-) verpackt, ist das nicht absolute Quälerei, mal abgesehen vom fehlenden Wasser?


    Viele Grüße

    Christian

  • Hallo neolein ... zu Muscheln kann ich leider nix sagen, ich lösche aber mal einen Deiner Doppelpost ! Ich hoffe ein Experte meldet sich .. .der Beitrag ist ja schon über 1 Jahr alt ...


    Zu 3.: ... eine ernsthafte Frage ??? ... die kannst Du nicht mehr retten, die landen auf dem Teller ... :)

  • 2. Für die Matte mit dem Lufheber, gibt es da auch Komplettlösungen, wie z.B.diese? Die Schaumstoffpatrone könnte man durch die Hamburger Matte ersetzen



    Viele Grüße

    Christian

    Hallo Christian,

    zu 1.) kann ich leider nichts genaues sagen, da das Meerestiere sind und die Meerwasserdichte liegt bei 1,025kg/l. Gibt sicher gewisse lokale Abweichungen, aber da hab ich kein tieferes Wissen.


    zu 2.) Könnte man sich selber basteln mit: https://www.garnelen-tom.de/zwerggarnelen-shop/Filtermatten

    und als Antrieb https://www.garnelen-tom.de/zw…teil-fuer-Luftheber-16-mm (fehlt nur noch das Steigrohr dazu). Steigrohr gibt es in Kürze bzw. kann ich dir machen wenn du die benötige Länge durch gibst.


    zu 3.) Die sind tot und für den Teller gedacht. Ich wüsste im Moment auch nicht wo man die lebendig in einem Shop kaufen kann.

  • Danke Tom,


    zu 2. komme gerne darauf zurück, aber es kann noch dauern, da es erstmal eine Idee ist, und die ich das mit der Famile & den Kindern absprechen muss.


    zu 3. Oh Oh Oh, hab ich da was verpasst? Mir prangert immer noch das Label im Kopf herum... es sind lebende Tiere und müssen vor Verzehr gekocht werden, oder hat sich da was geändert, dann muss ich wohl nochmal drauf schauen.

  • Zu den Miesmuscheln: Die leben tatsächlich noch, trotz Vakuumverpackung. Wenn man gegen die Schale klopft, gehen die offenen Muscheln wieder zu (es sei denn sie sind wirklich tot). Im heißen Wasser gekocht hauchen sie dann ihr Leben aus und öffnen sich wieder (es sei denn sie waren vorher schon tot, dann bleiben sie zu und dürfen nicht mehr gegessen werden).


    Ja, das ist eigentlich Tierquälerei.

  • Hallo Christian,


    zugegebener maßen bin ich hier nicht mehr sehr aktiv, mir fehlt es leider an Zeit. Aber ich werde per Mail benachrichtigt wenn jemand etwas zu meinen Artikeln schreibt. Dann antworte ich auch gerne.


    Da du nach einem Salzgehalt fragst frage ich mal ob du denn auch Salzwassermuscheln halten willst? Du also Meerwasseraquaristik betreibst? Welchen Salzgehalt die Muscheln brauchen hängt wieder davon ab wo sie her kommen. Einige Muscheln laben im Brackwasser im Bereich von Flussmündungen. Die sind anpassungsfähig was den Salzgehalt betrifft. Aber wie bei jeder Muschel, oder besser wie bei jedem Aquarienbewohner dem man pflegen will immer die Frage stellen: "Wo kommt der her? wie hat er gelebt?" Es gibt auch Muscheln, vor allem wenn sie aus Mittel Europa kommen, die benötigen auch eine "Kaltphase" zum überleben. Die überleben im Aquarium nicht dauerhaft. Ist zu Warm ohne "Winter"


    Wie Du den Filter baust bleibt in großen Stücken auch deiner Kreativität überlassen. Wichtig ist: Gute Biologische Wirkung und möglichst geringe mechanische Filterung was die Schwebstoffe betrifft. Es bringt nix wenn du ausreichend Futter ins Wasser gibst und der Filter das gleich wieder rausfiltert. Mattenfilter wie ich ihn verwende, Schaumstoffpatrone mit grobem Schaumstoff oder eine Lage grober Tonröhrchen mit kräftigem Durchfluss, alles ist umsetzbar.


    Die Muscheln im Discounter leben noch, sonst dürften sie nicht verzehrt und verkauft werden. Eine Muschel kann einige Tage ohne Wasser überleben wenn sie zumacht, das ist ihr natürlicher Schutzmechanismus. So können zum Beispiel Muscheln in Flüssen eine Zeit lang Niedrigwasser überleben, wenn sie nicht in der prallen Sonne liegen.

    Und Ja - das ist auf jeden Fall Tierquälerei!!! Und jeder kann was daran ändern in dem er solche "Produkte" nicht kauft.


    Noch ein persönlicher Tipp: Ich kenne deine Erfahrungen in der Aquaristik nicht. Hab aber gelesen das das "so eine Idee ist die du mit der Familie absprechen musst". Wenn du keine Erfahrung in der Aquaristik hast fang nicht gleich mit Muscheln an, das geht vermutlich schief. Und vor dem Seewasserbecken macht es Sinn erst mal Erfahrung mit Süßwasser zu sammeln. Das ist bedeutend einfacher zu handhaben. Aber wie gesagt, ich kenne deine Erfahrung nicht und will dir auch keineswegs zu nahe treten!


    Beste Grüße und viel Erfolg!

  • Danke nochmal für die sehr ausführliche Antwort. Wenn ich ehrlich bin (ab eines gewissen Alters bin ich dann doch über meinen Schatten gesprungen, es nützt eh Nix sich selbst und anderen was vorzumachen), bestehen meine Erfahrungen in rudimentären Erinnerungen an unsere aquaristischen Aktivitäten in der Kindheit und "Jugend" mit Ziefischen.

    Und um wieder ehrlich zu sein, gerade der Anblick im Supermarkt hat mich dazu bewogen mal was gewagtes auszuprobieren, nach dem Motto:

    "Komm mit uns, denn etwas besseres als den Tod findest du überall...".

    Es sind wohl Miesmuscheln aus Holland, wobei ich nicht weiss, ob sie in Süss- oder Meerwasser also salzhaltiger, und in natürlicher Umgebung aufgewachsen sind.

    Wenn man nach dieser Quelle geht, dann dürfte es sich wohl um die gemeine Miesmuschel Mytilus edulis handeln, die Temperaturen bis unter den Gefrierpunkt bis 30°C, und 5-35ppt verträgt.

    Also ich finde die Vorstellung toll, ein ruhiges Becken anzulegen, mit ggf. ein paar Garnelen und Schnecken (von den Turmdeckelschnecken gibt es auch wieder haufenweise Unterarten mit unterschiedlichen Vorlieben für Süss- und Meerwasser).